WOERLE-Milchbauern engagieren sich bewusst für mehr Artenvielfalt
Liegengelassene Holzhaufen, alte Obstbäume, Blühstreifen oder selten gemähte Böschungen – rund um den landwirtschaftlichen Betrieb gibt es eine unheimlich große, oft nicht bewusst wahrgenommene und dennoch wertvolle Vielfalt an Leben!
Die WOERLE-Milchbauern sind von Haus aus naturverbunden, wirtschaften seit eh und je im Kreislauf mit und für die Natur. Neben den saftigen Wiesen gibt es auf jedem Bauernhof ertragsarme bzw. oft als „schlampert“ angesehene Strukturen, wie vergessene Winkel mit wucherndem Altgras oder vertrockneten Brombeerstauden und Brennnesseln, selten gemähte und scheinbar ungepflegte Böschungen, Raine oder Lesesteinhaufen. Diese häufig zu wenig beachteten Flächen sind Lebensraum, Kinderstube und Rückzugsort für wertvolle Pflanzenarten, Wildbienen, Laufkäfer, Schmetterlinge, Zauneidechsen und Nützlinge aller Arten – also ein Paradies der Vielfalt.
Um die Besonderheiten und Naturschätze rund um den Bauernhof selbst zu entdecken hat das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) das Projekt „Vielfalt auf meinem Betrieb“ ins Leben gerufen. Es geht ums genaue Hinschauen, d’rüber Reden und Wahrnehmen der eigenen Biodiversität. Die Landwirtschaft leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Natur, welcher durch das Projekt wieder mehr ins Bewusstsein der BewirtschafterInnen und der Öffentlichkeit gerückt werden und dadurch den Zusammenhang zwischen Bewirtschaftung und Biodiversität verständlich machen soll.
Speziell geschulte Bäuerinnen und Bauern erstellten bei einer freiwilligen Betriebsbesichtigung gemeinsam mit den Bauern ein individuelles Biodiversitäts-Portfolio von ihren Höfen. Der vorhandene Artenreichtum wird so bewusst gemacht und kann oft mit einfachsten Maßnahmen gefördert werden. So gibt es beispielsweise Laufkäferarten, die Engerlinge und Schnecken fressen. Welcher Bauer möchte nicht gerne mehr solcher Gäste auf seinen Wiesen haben? – Die Woerle-Milchbauern dürfen und sollen stolz sein auf ihre Biodiversität.
Ein großes Dankeschön!
Nur wenige Monate nach dem Start dieser Initiative dürfen wir uns heute bereits bei 20 unserer Milchbauern für ihre Bemühungen um den Artenreichtum bedanken und wollten dies mit einer persönlichen Anerkennung honorieren. Die 20 teilnehmenden Betriebe sind der Ruappenbauer in Straßwalchen, Hagenwaldmühle in Neumarkt, Scheitzenberg in Hallwang, Stummer, Mühlbauer und Lettner-Hingern in Zell am Moos, Tauchnerhof in Mattsee, Auer in Innerschwand am Mondsee, Brenner, Grasmann und Unterkapell in Seekirchen, Riedlbauer, Joglbauer und Stiedlbauer in Henndorf, Tumpingerbauer in Mondsee, Winkler und Mackl in Friedburg, Hauss in Palting, Vorderfreiling in Eugendorf sowie Glückerbauer in Köstendorf. Dabei erhielt jeder teilnehmende Betrieb eine große Alu-Hoftafel, wo die individuellen Maßnahmen anschaulich bebildert dargestellt werden.