Wo sind sie hin? Halten Insekten Winterschlaf?
Wo sind Schmetterlinge, Marienkäfer, Libellen und Heuschrecken im Winter?
Die Tage werden kürzer, draußen ist es frostig kalt und ungemütlich. Der fleißige Gartenbesitzer hat schon längst im Herbst angefangen, seinen Garten winterfest zu machen. Hecken werden geschnitten, Sträucher ausgelichtet und vertrocknete Pflanzenstängel abgeschnitten, Totholz geschreddert, Fallobst aufgesammelt, der Rasen ein letztes Mal geschnitten und das Laub weggekehrt. Der zufriedene Gärtner freut sich, wie sauber doch alles ausschaut, während er sich vielleicht wundert wo denn all die Insekten hin sind, die gerade noch über seine Wiesen geflogen oder im Laubhaufen gekrabbelt sind. Im Winter scheinen sie wie vom Erdboden verschluckt. Man sieht und hört nichts von ihnen. Aber wo sind sie hin? Und sind sie rechtzeitig zur Blütezeit wieder da?
Insekten im Winter
Während die Insekten in der Sommerzeit mit vollem Einsatz Nektar und Blütenstaub sammeln und so zur Vermehrung der Pflanzen beitragen, durch die Verdauung von Pflanzenresten die Bodengesundheit fördern oder als Nahrung für andere Insekten dienen und dadurch das Verhältnis der unterschiedlichen Arten regulieren, schaut es in frostigeren Zeiten ganz anders aus. Im Winter sind sie gezwungen, sich geeignete Winterquartiere zu suchen, um die monatelange Kälte auszuhalten und sich oder ihre Brut vor Feinden zu schützen. Dabei ist die Auswahl der Plätze, die sie aufsuchen, bereits vererbt in ihren Genen festgelegt.
Auszeit
Heublumenwiese – ein Paradies der Vielfalt?
Artenschutz in Bauernhand
Im Rahmen von „Artenschutz in Bauernhand“ möchten die Woerle-Milchbauern aufzeigen, dass Artenschutz und Landwirtschaft keine Gegensätze, sondern alleine durch das von jeher nachhaltige auf Generationen aufgebaute Denken und Handeln untrennbar miteinander verbunden sind. Oftmals fehlt uns einfach nur das Bewusstsein für die vielfältigen Leistungen in der Landwirtschaft oder auch das genauere Hinschauen, d‘rüber Reden und Wahrnehmen. Allein mit liegengelassenen Holz- oder Laubhaufen, alten Obstbäumen, Blühstreifen, selten gemähten Böschungen und trockenen G‘stetten schafft man neue, wichtige Lebensräume, Kinderstube und Rückzugsorte für viele wertvolle Insekten- und Pflanzenarten. So kann die bestehende Artenvielfalt mit einfachsten Maßnahmen weiter gefördert werden. Die Woerle-Milchbauern möchten im Laufe der nächsten Jahre in verschiedenen Projekten ihr Wissen mit einbringen, sich gemeinsam weiterentwickeln und durch Information andere dazu animieren, die Tier- und Pflanzenvielfalt zu fördern.
Wir sind stolz darauf was wir bereits von Beginn an TUN und zukünftig gemeinsam neu (er-) schaffen und freuen uns über jeden Einzelnen, den wir zum Mitmachen motivieren.