Praxiswerkstatt „Von der Weide bis zur Tiergesundheit“

Die Weide dient unseren Kühen als natürlicher Lebensraum, der nicht nur hochwertiges Futter für die Milchproduktion bietet, sondern auch die Gesundheit und den Bewegungsapparat der Tiere stärkt.

Warum die Weide gut für das Rind ist

Neben der Bewegungsfreiheit, der guten Liege- und Lauffläche des weichen Bodens und der frischen Luft bringt die Weide Kühe auch in den Genuss ihrer natürlichen Futtergrundlage. Die Weide ist ein natürlicher Lebensraum für Kühe, deren Bewegungsapparat optimal an feuchte Böden und weiche Grasflächen, aber auch an steinige Untergründe angepasst ist. Die Weidehaltung wirkt sich daher positiv auf den Bewegungsapparat aus und stärkt die Widerstandskraft der Tiere.

Allerdings spielt auch der Stall eine wichtige Rolle, besonders bei extremen Wetterbedingungen wie starker Kälte, Hitze oder Nässe, die den Kühen auf der Weide zusetzen können. Im Stall können Kühe Schutz vor den Elementen finden – was Stress reduziert und ihr Wohlbefinden erhöht. Zudem ermöglicht der Stall eine gezielte Fütterung und Gesundheitsüberwachung der Tiere. So ergänzen Stall und Weide einander, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kühe optimal zu fördern.

Erfolgreiche Weidehaltung

Gut geführte Weiden liefern über die gesamte Saison hohe Futterqualität und Erträge bei gleichzeitig relativ niedrigen Futterkosten. So verschieden landwirtschaftliche Betriebe und ihre Produktionsgrundlagen sind, so unterschiedlich und individuell wird die Weide letztendlich auch zur Umsetzung gebracht. Dennoch sollten ein paar Grundregeln beachtet werden, die zu einer bestmöglichen Beschaffenheit der Weide beitragen:

Bei der Festlegung von Weideflächen gilt es zunächst strukturelle Gegebenheiten wie die Lage des Hofes, aber auch Standortfaktoren wie Klima, Bodenbeschaffenheit, Topografie und Pflanzenbestand zu berücksichtigen. Die Rechnung ist dabei ganz einfach: Die vorhandenen Weidefläche bestimmen den Anteil an Futter, der auf der Weide aufgenommen werden kann. Daraus ergibt sich sie Zeitspanne, welche die Kühe pro Tag auf den Flächen verbringen. Die Wahl des Weidesystems stellt über die ganze Weideperiode sicher, dass Futter in der richtigen Menge und Qualität zur Verfügung steht. Auch die Regeneration des Pflanzenbestandes ist wichtig.

Soll ein Weidesystem optimiert werden, ist dies meist ein langjähriger Prozess, der von den Bäuerinnen und Bauern viel Erfahrung und laufende Anpassung an betriebliche Bedingungen erfordert.

Praxiswerkstatt

Im Frühjahr 2024 standen für alle Teilnehmer:innen der Praxiswerkstatt „Von der Weide bis zur Tiergesundheit“ Weidestrategien und Managementmaßnahmen zur Optimierung der Weidehaltung bei Milchkühen im Fokus. Ein herzlicher Dank geht an die Referenten Walter Starz und Johann Häusler von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, die ihr umfangreiches Wissen über verschiedene Weidesysteme und -arten einbrachten und alle Fragen ausführlich beantworten konnten.

Wusstest du beispielsweise,…

  • dass eine Kuh täglich bis zu 130 kg frisches Gras fressen kann?
  • dass Pflanzen für ihr Wachstum Sonnenlicht, Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) brauchen?
  • dass Pflanzen das CO2 während der Photosynthese aus der Luft ziehen und daraus Kohlenhydrate (wie Zellulose und Stärke) produzieren? Und dass Kühe und Rinder diese dann in Form von Gras oder anderem Pflanzenfutter wieder aufnehmen?
  • dass der Kohlenstoff, der von Kühen in Form von Methan ausgestoßen wird, als CO2 aus der Atmosphäre kommt?