Praxiswerkstatt „Steinhaufen mit Lebensqualität“

Während wir in einer sonnigen Gartenecke den Sommer genießen, haben wir manchmal unbemerkt Gesellschaft: Auf einer warmen, großen Wurzel nimmt eine Zauneidechse regungslos ein ausgiebiges Sonnenbad. Früher traf man die tagaktiven Tiere häufig an Heckensäumen und Wegrändern. Heute gehören sie zu den gefährdeten Tierarten und sie sind aus manchen Gegenden gänzlich verschwunden, weil ihre Lebensräume immer weniger werden.

Eidechsen – Flinke Gartenbesucher und Schädlingsfresser

Während wir in einer sonnigen Gartenecke den Sommer genießen, haben wir manchmal unbemerkt Gesellschaft: Auf einer warmen, großen Wurzel nimmt eine Zauneidechse regungslos ein ausgiebiges Sonnenbad. Früher traf man die tagaktiven Tiere häufig an Heckensäumen und Wegrändern. Heute gehören sie zu den gefährdeten Tierarten und sie sind aus manchen Gegenden gänzlich verschwunden, weil ihre Lebensräume immer weniger werden. Die Zauneidechse gehört neben der Bergeidechsen zu den, in Österreich häufigsten und am weitesten verbreiteten Eidechsenart.

Eidechsen ernähren sich vorwiegend von Insekten, Spinnen, Käfern aber auch Schnecken oder Würmer. Engerlinge und Rosenkäfer gehören zu ihren Leibspeisen. In Ihrer Winterruhe von September bis Mitte/Ende März zehren sie von ihren Reserven. Nach der Paarungszeit Ende April und Ende Mai, legen die Weibchen zwischen Juni und Juli 4-15 Eier, aus denen nach 6-10 Wochen die Jungen schlüpfen – die meisten von ihnen schlüpfen im August.

Lebensräume für Nützlinge schaffen!

Naturnahe Plätze bieten Eidechsen neuen Lebensraum. Entsprechend ihrer sonnenliebenden Lebensweise sind gerade sonnige Waldränder, Hecken, Reisighaufen, Sandgruben, Magerrasen und Trockenmauern besonders wichtig für ihre Erhaltung und Entwicklung. Eidechsen lieben Steinhaufen, in deren Hohlräumen sie sich verstecken können. Genau solche Strukturen bieten den Tieren verschiedene Lebensräume, Nahrung und Schutz vor Feinden, wie beispielsweise Katzen. Gleichzeitig sind diese Plätze aber auch wichtiger Lebensraum für andere Insekten und Kleintiere und die beste Voraussetzung für viele Nützlinge. In den Hecken nisten Vögel, die besonders während der Aufzuchtzeit einen enormen Nahrungsbedarf haben und eine Vielzahl schädlicher Insekten vertilgen. Auch Igel finden sich hier ein und können in Reisig- und Laubhaufen überwintern. Artenreiche Blühflächen auf den Magerflächen locken nicht nur Bienen, sondern auch andere nützliche Insekten an.

Hier gehts zur Bauanleitung für ein Reptilienbiotop.

WOERLE Bauern schauen auf die Artenvielfalt

Eidechsen erfüllen für eine gesunde Natur genauso wichtige Aufgaben, wie alle anderen Lebewesen. Die WOERLE-Milchbauern vergleichen das mit einem gewarteten Traktor: „Ein funktionierender Traktor braucht die Räder, die Hydraulik, die Zapfwelle und natürlich den Motor. Das gesamte Getriebe wird von hunderten Schrauben zusammengehalten. Wenn nur eine Schraube fehlt, kann der Traktor noch ohne Probleme fahren und arbeiten. Bei der zweiten oder dritten Schraube ist er bereits angekratzt. Je mehr Schrauben fehlen, desto weniger wird er noch fahrbereit sein. Deswegen schauen wir auf unsere Traktoren und ziehen die lockeren Schauben an und ersetzen fehlende. Und genauso funktioniert es für uns auch mit der der Natur – die Eidechse ist quasi eine „Schraube“ im Getriebe eines funktionierenden Ökosystems.“

WOERLE-Bauern als aktive Lebensraumgestalter

Im Juli 2020 haben sich unsere Bäuerinnen und Bauern, im Rahmen des von Bund, Ländern und EU geförderten Projektes „Wir Baue(r)n für die Vielfalt“, bei dem die Fa. WOERLE Projektpartner ist,  mit uns und dem ÖKL als Projektträger,  mit den Lebensraumstrukturen der Zauneidechsen, Ringelnattern und Co beschäftigt. Gemeinsam ist so am Hof der Familie Eder ein wunderschönes, einzigartiges Reptilienhotel entstanden! Vielen Dank an unsere Referentin Olivia Ortner, Zoologin und Reptilienexpertin.

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Wusstest du…

Eidechsen haben natürliche Feinde wie Greifvögel, Marder und Katzen. Bei Gefahr kann die Eidechse ihren Schwanz abwerfen. Dieser bewegt sich nach dem abwerfen noch minutenlang weiter, um den „Feind“ abzulenken, während die restliche Eidechse flüchten kann. Der Schwanz wächst meistens in verkürzter Form wieder nach. Auch ein bereits einmal regenerierter Schwanz kann erneut abgeworfen werden.