Praxiswerkstatt „Naturnahe Hofgestaltung: Bestäuber- und insektenfreundliche Balkon- und Zierpflanzen“

Nicht nur auf unseren Wiesen, sondern auch in unseren kleinen Naturräumen wie (Bauern-)Gärten, Balkonen oder rund ums Haus können wir Lebensräume für die Artenvielfalt schaffen.

Insektenfreundliche Pflanzen

Nie nehmen wir das emsige Summen der Insekten, die sich auf die Suche nach Nahrung machen, so bewusst wahr wie im Frühling und Frühsommer! Auch ohne großen Garten können Bienen, Hummeln und anderen Insekten durch die gezielte Auswahl von Balkonpflanzen, Zierpflanzen, Stauden und Kräutern ein vielfältiges Nahrungsangebot in Blumenkästen oder kleinen Gartenbereichen finden. Durch eine saisonale Pflanzenauswahl können sich die Bienen das ganze Jahr über ein reichhaltiges Blütenangebot freuen.
Um Bienen, Hummeln und anderen bestäubenden Insekten Nahrung zu bieten, sollte man auf Pflanzen mit gefüllten Blüten verzichten oder diese nur als Ergänzung zu insektenfreundlichen Pflanzen verwenden. Gefüllte Blüten haben oft ihre natürliche Funktion verloren, da ihre Staub- und Fruchtblätter durch Züchtung zu zusätzlichen Blütenblättern umgewandelt wurden – die zwar attraktiv aussehen, jedoch keine Nahrung bieten. Aber keine Sorge: Auch wenn die beliebte Geranie nicht bienenfreundlich ist, kann sie dennoch mit insektenfreundlichen Pflanzen und Kräutern wie der Schneeflockenblume, der Schwarzäugige Susanne, dem Lavendel, dem Basilikum oder der Fächerblume u.v.m. kombiniert werden und damit Pflanzenvielfalt bieten.
Tipp: Kräuter lassen sich gut mit bunt blühenden Blumen und Stauden ergänzen. So haben Bienen, Hummeln und Schmetterlinge genauso ihre Freude an den bunt bepflanzten Blumenkästen wie die Menschen.

3 Grundregeln der Gartenwelt

In der Welt des nachhaltigen Gärtnerns gibt es drei grundlegende Regeln, die von großer Bedeutung sind: Chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Torf in der Erde sind No-Gos! Diese einfachen, aber wichtigen Prinzipien tragen nicht nur zum Schutz unserer Umwelt bei, sondern auch zur Förderung einer gesunden und vielfältigen Gartenlandschaft.

WOERLE Bauern als aktive Lebensraumgestalter

WOERLE-Bauern und Bäuerinnen haben im Rahmen des von Bund, Ländern und EU geförderten Projektes „Wir Baue(r)n für die Vielfalt“ (mit dem ÖKL als Projektträger, Käserei WOERLE als Projektpartner) einen spannenden Nachmittag rund um insektenfreundliche Zierpflanzen erlebt. Referentin Daniela Lehner vom Büro für Landschaftsplanung Lacon erläuterte den Teilnehmer:innen ausführlich die Bedürfnisse der Insekten und die Wichtigkeit von ungefüllt blühenden Zierpflanzen für deren Lebensraum.
Anschließend ging es unter Anleitung des Gärtners Stefan Monger in die Praxis: Jeder erhielt die Möglichkeit, eigene insektenfreundliche Blumenkästen zu gestalten.
Vielen Dank an unsere Referentin und alle Teilnehmer:innen für diese gelungene Praxiswerkstatt, die uns mal wieder gezeigt, wie jede:r Einzelne mit oftmals einfachsten Mitteln einen aktiven Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt leisten kann.

Wusstest du beispielsweise,…

  • dass nicht nur Bienen Blumen bestäuben können?
  • dass Käfer seit mehr als 300 Millionen Jahren existieren und bereits lange vor den Bienen als Bestäuber aktiv waren?
  • dass in den frühen Ökosystemen der Erde Käfer die Hauptakteure bei der Bestäubung von Pflanzen waren?
  • dass auch heute noch Käfer eine wichtige Rolle als Bestäuber spielen?
  • dass neben Bienen auch Fliegen, Käfer und andere Insektenarten Blüten bestäuben können?
  • dass weltweit Käfer für etwa 10% der Pflanzenbestäubung verantwortlich sind