Stolz auf die Anerkennung als Weltkulturerbe

Schon gehört? Vor Kurzem wurde unsere geliebte Heumilch von der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) zum landwirtschaftlichen Weltkulturerbe ernannt! Für uns als Heumilchproduzent der ersten Stunde ist das ein wichtiger Meilenstein: Schon seit der WOERLE-Gründung 1889 haben wir auf Hochwertigkeit unserer Käseprodukte gesetzt – damals wie heute ist die wertvolle „Urmilch“ unser wichtigster Rohstoff. Dass Gerhard Woerle dann 2007 als erster Käseproduzent den Begriff „Heumilch“ in den Fokus der Kommunikation rückte zeigt, dass das Unternehmen bereits zu einem Zeitpunkt naturnah dachte und fühlte, als Nachhaltigkeit noch als Nieschenbegriff galt. Aus diesem Grund bezeichnen wir uns auch als „Heumilch-Pioniere“.

Heumilchbauer auf Wiese mit Milchkanne in der Hand

OHNE SIE GEHT NICHTS

Die Ehre gebührt aber nicht nur uns, sondern unseren wichtigsten Partnern, den Bäuerinnen und Bauern aus dem Flachgau und Mondseeland. Bereits seit Jahrhunderten bewirtschaften sie ihre Höfe nach den naturnahen Prinzipien der Heuwirtschaft – nicht etwa aus Effizienz- und Gewinnstreben, sondern motiviert durch ihre enge Verbundenheit zu Tier und Natur. Wir danken Euch für Eure Hartnäckigkeit auch in schwierigen Zeiten, für die gute Zusammenarbeit über so viele Generationen und für Euer Vertrauen in uns!

BESSERE MILCH, BESSERER KÄSE

Was bedeutet das landwirtschaftliche Weltkulturerbe für Euch, die Genießer:innen? In erster Linie erhaltet ihr die Gewissheit, dass Heumilch kein Modetrend ist. Die Anerkennung ist nicht mehr und nicht weniger als eine offizielle Bestätigung für die jahrhundertealte Bedeutung von Heumilch in der Ernährung und in der Kultur vieler Gesellschaften. Heumilch steht für Tradition und Innovation, für Qualität und Respekt vor der Natur – Werte, die auch wir bei WOERLE hochhalten.

MILCH IST NICHT GLEICH MILCH

Was unterscheidet Heumilch von konventioneller Milchwirtschaft? Das lässt sich ganz klar beantworten: Unsere Flachgau- und Mondseeland-Kühe grasen auf saftigen Weiden, genießen frisches Gras, aromatische Kräuter und Blüten in großer Sortenvielfalt. Im Winter werden sie mit duftendem Heu gefüttert, lediglich angereichert mit ein wenig mineralstoffhaltigem Getreideschrot. Das Ergebnis? Eine Milch von höchster Qualität, die nicht nur gut schmeckt, sondern auch reich an wertvoller Folsäure und anderen Vitaminen (bspw. Vitamin A, D, E, B2, B6 und B12) ist.

Wir folgen Prinzipien

Mit der Ehrung zum landwirtschaftlichen Weltkulturerbe verpflichtet sich WOERLE im Schulterschluss mit den Milchbäuerinnen und Bauern zu den 5 Heumilch-Prinzipien:

1. Nahrungs- und Existenzsicherung

Durch die besondere Qualität der Heumilch können traditionelle Käsesorten wie der WOERLE Emmentaler oder Bergkäse gänzlich ohne Konservierungsstoffe und ohne mechanische Behandlung hergestellt werden. Die Urmilch sichert darüber hinaus nicht nur die Existenz von kleineren und mittleren Bauernhöfen, sondern auch von touristischen Betrieben – insbesondere durch den Erhalt des Landschaftsbildes der Alpen und deren Ausläufer.

2. Agro-Biodiversität

WOERLE hat mit seinen „Rettungsinseln“ ein eigenes Projekt zum Schutz der Artenvielfalt gegründet. Das Nachhaltigkeitsprogramm kommt sowohl der Flora zugute (auf einer Heumilchwiese wachsen die unterschiedlichsten Kräuter!), als auch der Fauna: Rettungsinseln sind sogenannte sichere Lebensräume für den Schutz von Insekten wie Bienen, Käfer, Schmetterlingen sowie auch für Niederwild. Beide Welten werden durch kleinflächige, mosiakartige Bewirtschaftung, gestaffelte Mahdzeitpunkte und weniger Schnitte pro Sommer in ihrer Sortenvielfalt geschützt.

3. Lokales und traditionelles Wissen

Seit jeher haben Bauernfamilien ihre naturnahe Expertise an die Folgegeneration weitergeben. Zum Beispiel: Wie wird Heu am besten geerntet, getrocknet und zu hochwertigem Grundfutter verarbeitet? Oder: Wie werden auf natürliche Weise aus Rohmilch (die aus Heumilch sein muss!) traditionelle Käse wie Emmentaler oder Bergkäse hergestellt? Dieses alte Wissen kommt übrigens auch dem Klima zugute: Heumilchwirtschaft ist die am wenigsten umweltbelastende Form der Milchproduktion überhaupt. Grünlandböden binden viel CO2 bzw. Kohlenstoff im Humus und gehören damit (wie Waldböden) zu den CO2-Senkern.

4. Kultur, Wertesystem und soziale Organisationen

Zur Heumilch gehören neben kulturellen Aspekten (wie die traditionelle Almwirtschaft, Bräuche wie Almauf- und Abtrieb, Trachten oder alte Rezepte) auch rechtliche und institutionelle Folgen. So garantieren bspw. das Heumilch-Regulativ der ARGE Heumilch und das EU-Gütesiegel g.t.S. (dazu mehr unten) die Einhaltung von bestimmten Standards im Hinblick auf Fütterung, Düngung und Tierwohl.

5. Merkmale der Landschaft

Das österreichsiche „Heumilchland“ erstreckt sich vom Alpenhauptkamm, mit seinen steilen Berggipfeln und grünen Tälern, bis hin zum lieblichen Seengebiet im Flachgau und Mondseeland, wo die WOERLE Bauern zu Hause sind. Gerade auch durch die Heumilchwirtschaft entstand hier eine besonders reizvolle Kulturlandschaft. Während Touristen aus der ganzen Welt diese natürliche Schönheit zu schätzen wissen, hängen die ländlichen Regionen ihrerseits wirtschaftlich vom Tourismus und damit von der Erhaltung der Kulturlandschaft ab.

UNTER EINEM DACH

Welche Organisation steht für die Interessen der Heumilch? Natürlich braucht es auch eine übergeordnete Institution, die die oben genannten Standards für Qualität und Nachhaltigkeit von Heumilch definiert, das Heumilch-Gütesiegel vergibt, die Anliegen der Heumilchbetriebe nach außen vertritt und die Vorzüge der Urmilch kommuniziert. Ein solcher Dachverband wurde 2004 mit der ARGE

Heumilch gegründet – mit WOERLE als Gründungsmitglied. Mittlerweile vereint die Dachmarke  6.500 österreichische Milchbäuerinnen und -bauern sowie 60 verarbeitende Betriebe.

In den nächsten Wochen werden wir euch mit weiteren spannenden Informationen zum Thema Heumilch und WOERLE versorgen. Falls ihr schon jetzt mehr wissen wollt, findet ihr Facts unter www.woerle.at, www.heumilch.com und https://www.fao.org