Der Anfang – Die Wildbienen

Schmetterlinge im Bauch kennt wahrscheinlich jeder von uns, aber sind sie künftig noch auf der Heublumenwiese zu sehen? Gefährdet sind neben den Schmetterlingen und vielen anderen blütensuchenden Insekten beispielsweise auch die Wildbienen. Gerade die Wiesen und Weiden der Grünlandwirtschaft unserer Milchbauern sind wichtige Lebensräume für Insekten und viele andere Tiere.

2017 haben wir zusammen mit einigen Bauernfamilien und Experten der Universität Salzburg ein Forschungsprojekt initiiert. Seitdem haben wir uns damit beschäftigt, Grundlagenwissen über die Bienenfauna im Grünlandgebiet zu erarbeiten – mit dem Ziel, zu verstehen, was Bienen im Grünland brauchen. Mittlerweile wurden in den landwirtschaftlichen Projektflächen unserer Bauern etwa 90 verschiedene Bienenarten entdeckt, was einem Viertel der in Oberösterreich und einem Drittel der in Salzburg vorkommenden Arten entspricht. Gerade die Randstrukturen der Wiesen, liegengelassenen Holzhaufen, selten gemähten Böschungen und vergessenen Winkeln haben sich dabei als unverzichtbare Lebensräume für Wildbienen erwiesen, weil sie eine Vielzahl an Nistmöglichkeiten und artenreichere Nahrungsquellen bieten.

„Wahnsinn welcher Artenreichtum bei uns mit wenig Aufwand entstehen kann! Selbst fällt es einem oft gar nicht so auf“, freut sich eine der Bäuerinnen und ein anderer Bauer stellt fest: „Das Eck war schon immer umständlich zu mähen. Jetzt darf dort eine Bienenwiese blühen und ich habe viel weniger Aufwand. Mit den Ergebnissen des Projekts habe ich sogar endlich etwas in der Hand, um die steilen Wegränder ordentlich g‘schlampert stehen zu lassen und kann mit kritischen Nachbarn und Passanten über Nützlichkeit der Wildbienen sprechen.“ Die Woerle-Milchbauern halten mit Stolz fest: Das Projekt wird auch zukünftig mit viel Engagement weitergeführt. Sie wollen auch weiterhin unsere regionale Natur mitgestalten, Bewusstsein schaffen und ihr Wissen untereinander weitergeben.