Artenvielfalt in Bauernhand

Während heimische Gärten immer mehr Schotter und Kies in den schillerndsten Farben und Körnungen zeigen oder das ganze Jahr an einer möglichst makellosen Rasenfläche arbeiten, liegen die Kriterien für perfekte landwirtschaftliche Wiesen in Österreichs größter Heumilchregion ganz woanders. Darum möchten wir aufzeigen, dass Artenschutz und Landwirtschaft keine Gegensätze, sondern schon bei der täglichen Arbeit am Hof untrennbar miteinander verbunden sind. Wir möchten aber noch mehr tun. – Unsere Heumilchwiesen sind ein Paradies der Artenvielfalt. Daher haben wir zusammen mit den Bauernfamilien 2019 unser Leuchtturmprojekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ ins Leben gerufen.

Jeder Hof hat Ecken und Flecken, die wenig Nutzungsmöglichkeit bieten. Mit genau diesen Flächen schaffen unsere Bäuerinnen und Bauern innerhalb der nächsten 10 Jahre ein engmaschiges Mosaik.  Mit Gstetten, Mager- oder Sauerwiesen, Straßen- oder Waldränder, Böschungen oder Flächen um Strommasten herum werden unterschiedlichste Lebensräume und Rückzugsorte für verschiedenste Tiere und Pflanzen geschaffen, um Trittstein Effekte für Insekten & Co über die ganze Woerle Heumilchregion zu erzeugen und wissenschaftlich zu dokumentieren. Die Höfe entscheiden dabei selbst, was wo passiert und geben der Natur bewusst die Chance, wieder „Natur“ zu sein. Unsere Milchbauern machen das freiwillig und mit viel Engagement und Knowhow und nicht, weil es gesetzlich verlangt wird.

Wichtig dabei ist, die Artenvielfalt im Grünland mit einfachsten Mitteln sinnvoll zu fördern, ohne dass die Landwirtschaft einen wirtschaftlichen Nachteil hat. Uns ist bewusst, dass wirksamer Umweltschutz nur dann funktionieren kann, wenn er für alle auch langfristig umsetzbar ist. Und nur dann wirkt er auch in den nächsten Generationen. „Artenvielfalt in Bauernhand“ wird von den externen Experten Dr. Konrad Steiner (wissenschaftlicher Berater), Dr. Johann Neumayer (Insektenkundler und Hummelexperte) und Biologen der Universität Salzburg fachlich begleitet.

Unser bis 2030 angelegtes Projekt bringt viele Vorteile wie beispielsweise:

  • Höhere Erträge durch mehr Bestäubungsleistung
  • Steigerung der Gesundheit und Fruchtbarkeit von Boden
  • Gesünderes Futter für die Kühe
  • Höhere Resilienz gegen Trockenheitsperioden
  • Schutz vor Schädlingen und Krankheiten
  • Klimaschutz durch CO2 Stabilisierung im Boden